Mein Leben mit Multipler Sklerose

Kategorie: MS und Familie (Seite 2 von 2)

Guter Rad ist manchmal… – Multiple Sklerose und Radschläge

Ach ja, die liebe Familie

Es ist einfach großartig, wie sie sich um mich kümmern. Das meine ich ganz im Ernst. Als ich die Diagnose erhalten habe, habe ich von allen Seiten Informationsmaterial erhalten. Meine Schwiegermutter hat sich sogar extra für mich in ein Seminar über Multiple Sklerose gesetzt. Ich danke ihr dafür. Denn es waren die ersten brauchbaren und schon vorgefilterten Informationen, die ich nach der Diagnose bekommen habe. Für alle anderen Informationen bin ich auch sehr dankbar. Auch die haben mir geholfen die Krankheit zu verstehen. Jedoch musste ich sie erstmal durcharbeiten und in brauchbar und nicht brauchbar teilen.

Das schöne an der ganzen Angelegenheit war, dass ich alle Informationen, die ich fürs Erste brauchte, auf einen Haufen hatte und noch viel mehr. Das doofe an der Sache war, dass ich das Gefühl hatte, dass mir der Kopf platzt.

Ja und man bekommt auch ständig den Radschlag, etwas gegen die Störungen zu machen. Ich hatte ja bereits geschrieben, dass ich Gleichgewichtsstörungen habe. Und zack habe ich ein Kippelbrett, eine Blase zum draufstellen und einen „Kippelteller“ bekommen.

Aber das anstrengendste ist das „Mach was, mach Sport und deine Probleme werden aufhören. Ich will in kleinster Weise bemitleidet werden. Das könnt ihr mir glauben. Aber mein Leben besteht nicht nur aus Krankheit. Es soll nicht so sein, dass ich mit MS leben muss, sondern sie sollte sich warm anziehen und mit mir klar kommen. Dementsprechend bin ich auch an manchen Stellen sehr nachlässig und spiele lieber mit unseren Kind oder faulenze einmal. Das muss auch mal sein.

Also, wenn es euch zu viel wird, bremst den Eifer ein bisschen. Seid aber nett. Es sind immer noch eure Freunde/guten Bekannten/eure Familie.

Nicht so schön – MS und Familie

Vor kurzem war meine Familie und ich auf dem Spielplatz. Unser Kind hat viel gespielt und dabei gelacht. Aber als es auf die Hängebrücke wollte (gespannte Planen in Bodennähe) konnte ich nicht mit rauf. Meine Frau ist mit unserem juchzendem Kind hin und her und hoch und hin. Ich konnte dabei leider nicht mitmachen. Bei meinem Gleichgewichtssinn wäre ich wahrscheinlich hingefallen und auf das Kind drauf. Solange ich nur Gefahr laufe mich zu „verletzen“ (eher wegknicken, stoßen, etc.) bin ich für jeden Spaß zu haben. Wenn ich jedoch andere dabei gefährden könnte und erst recht meine Familie, schalte ich lieber auf den Sicherheitsgang.

Also blieb ich lieber an der Seite und hielt, wenn nötig, meine Hand hin. Sowas ist immer ein kleiner Rückschlag für mich. Ich habe andere Väter auf dem Spielplatz gesehen, die mit ihren Kindern herumgetollt haben. Das hätte mir auch Spaß gemacht.

Dafür muss ich dann zu Hause mehr rumalbern. Was übrigens sehr auf den Rücken geht, dafür wird man aber mit einem strahlenden Lächeln und mit glucksenden Lauten entschädigt.

So, heute ist es sehr kurz geworden. Beim nächsten mal gibt es wieder mehr.

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