MS-Klartext

Mein Leben mit Multipler Sklerose

Seite 10 von 11

Mal unter uns Gebetsschwestern – Probleme beim Job mit Multipler Sklerose

Die Wirtschaft ist ganz tolerant was das Thema „leistungsgeminderter Arbeitnehmer“ angeht. Wer das ohne Einschränkung glaubt, dem ist nicht zu helfen.

Ich sage ja und nein. Ja, weil es wirklich Arbeitgeber gibt, denen das absolut egal ist. Für die zählt nur, DAS du das erreichst, was dein Auftrag war.

Beispiel (aus der Luft gegriffen): Der Bäckermeister möchte, dass du früh um 6:00 Uhr alle x Brote fertig hast. Hier ist das Ziel des Ergebnis.

Das Gegenteil wäre: Er möchte, dass du die Brote in einer bestimmten Zeit fertig hast. Hier ist das Ziel die Effizienz.

Im zweiten Beispiel zählt das WIE. Weil man das WIE solange bearbeiten kann, bis man die Effizienz steigern kann. Aus diesem Grund sollte man erst überlegen zu welcher Gruppe man gehört.

Ein weiteres Kriterium ist: Wie wichtig bin ich für das Unternehmen und wie lange ist man bereits im Unternehmen. Wenn man „Bestandsschutz“ hat, ist es unwahrscheinlich, dass das Unternehmen einen „loswerden“ möchte. Wenn man jedoch noch relativ jung ist, wenn man die Diagnose erhält, hat man diese Eigenschaft nicht.

Das vorerst Letzte, dann habe ich genug darüber geschrieben, ist das Thema „Was kannst du noch, was traust du dir noch zu?“. Bitte gebe dich nicht zu schnell auf. Verliere nicht dein Selbstvertrauen. Ich habe gemerkt, dass man immer noch ein bisschen mehr schafft als man sich zutraut. Es ist manchmal nicht viel mehr, aber es reicht um 1, 2 Ziele mehr erreichen zu können.

Wer während seiner Krankheit Elternteil geworden ist, weiß, wovon ich schreibe.

Die Qual der Wahl – Therapie gegen Multiple Sklerose

Jetzt stand ich da mit meinem neuen Begleiter. Was nu?

Als aller erstes, wurde ich mit allerhand Infomaterial zugeschüttet. Zeitschriften, Bücher,  Artikel, … . Mein Kopf platzte und ich wusste nicht mehr ob die MS oder dieses „Bombardement“ schuld war.

Also musste ich die Informationen eindampfen. Nach ca. einem Monat war ich schlauer. Ich kannte auch schon ein paar Begriffe, die mich aktuell begleiten: Myelin,  Fatigue, chronisch progedient. So kannte ich auch einige Produkte.

Edit:

Nun war es wichtig herauszufinden, was jetzt in meinem Fall die beste/angenehmere Therapie war.

 

Meine Auswahlkriterien

Ich hatte/habe und werde auch noch zukünftig Angst vor Spritzen haben. Also sollte ich die Nadel nicht sehen.

Mit welchen Nebenwirkungen kann ich leben. Schüttelfrost war das kleinste Problem.

Wie ist die Lagerung/Aufbewahrung.

Mein Resultat ist für mich sehr zufriedenstellend. Ich muss zwar in manche sauren Äpfel beißen aber ich habe einen Weg gefunden, wie ich mit der Krankheit klar komme.

Was will ich euch damit sagen

Informiert euch. Letztendlich trefft ihr die Entscheidung. Meine hält mittlerweile 7 Jahre.

Sucht euch den richtigen Arzt, der euch begleitet. Er muss euch verstehen.

Beruhigt eure Familien und gebt ihnen alle nötigen Informationen.

Habt keine Angst euer Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2025 MS-Klartext

Theme von Anders NorénHoch ↑