Mein Leben mit Multipler Sklerose

Kategorie: MS allgemein (Seite 4 von 7)

Alles rund um Multiple Sklerose

Wackelige Angelegenheit – MS und mein Gleichgewichtssinn

Ich weiß nicht, was heute los war. Ich bin auch nicht all zu spät losgegangen. Als ich mein Kind in die KiTa gebracht habe, war noch alles OK. Aber dann habe ich schon auf dem Weg zur Arbeit gemerkt, dass heute wieder so ein Tag wird. Es ging mit einem leichten Wanken los. Es hat nicht wirklich Spaß gemacht über Straßen und an Gehwegen entlang zu „Schlingern“.

Ihr dürft das nicht falsch verstehen. Es war nicht so doll, das die Polizei mich aufgegriffen hätte. Aber für mich hat es gereicht. Ich habe gemerkt, dass ich jetzt nicht über Steine oder sonst etwas gehen sollte. Ich habe mir schon oft genug den Fuß verknaxt.

Im Büro angekommen, habe ich ein leichtes kribbeln an den Fingern gespürt. An dieser Stelle danke ich meinen Chefs und vor allem meinen Arbeitskollegen. Entweder haben sie nichts gemerkt oder haben es sich nicht anmerken lassen, dass sie was gemerkt haben. Ich habe mich mehr oder weniger abgelenkt und die ganze Zeit etwas getrunken.

Später ging es mir schon viel besser. Ich habe mich heute entschieden, niemanden von meiner aktuellen Situation zu erzählen, also der an diesem Tag. Von meiner Krankheit wissen die Chefs. In meinem Fall hat das funktioniert.

Jedenfalls braucht ihr euch erst mal keine Gedanken machen, wenn es wackelig oder schummerig oder oder oder wird. Mir und bestimmt vielen von euch auch hilft es in diesem Fall zu trinken. Trinken und sich selbst zu beruhigen. Manchmal habe ich auch einfach nur zu wenig gegessen. Und wenn andere nur einen flauen Magen haben und vielleicht einen Schwindel haben, ist mir total duselig und ich laufe wie ein Betrunkener durch die Stadt.

Ich wiederhole es nocheinmal
1. Keine Angst
2. Hinsetzen
3. Trinken!
4. Essen!

Gruß
Der Neunmalkluge (hihi)

Lauf, Humpel, Stolper – MS und Gangstörungen

Ich hoffe ihr würdet nicht weggeweht. Die ganze Stadt war überseht mit runtergerissenen Ästen. Die Bahnen sind hier auch noch ausgefallen.

Aber einmal ganz von Anfang an. Wir wohnen ziemlich weit weg vom Stadtkern. Deswegen fuhr ich auch zeitiger von der Arbeit los um unser Kind von der KiTa abzuholen. Dieses Mal bin ich sogar noch früher los gegangen, weil ich mein Rezept für eine neue Ladung „MS-Ex“ bei der Apotheke abgeben wollte. Ich stand also am Bahnsteig und wartete auf meine Bahn. Sie wurde jedoch nicht mehr angezeigt. Also stieg ich in die nächste (das sie in die selbe Richtung fuhr konnte ich wenigstens einen Teil des Weges fahren und dann immer noch weitersehen).

Die blieb jedoch irgendwann stehen, „Aufgrund des Wetters …“. Ich dachte nur „Hä?“. Und als ich Ausstieg, merkte ich warum. Das hatte aber gepfiffen, mein lieber Scholli. Also ging ich wieder rein und befragte Onkel-Google nach Taxiunternehmen. Die waren alle ausgebucht. Also was sollte ich nun machen.

Ich habe meine Frau angerufen, ob sie vorher Schluss machen konnte um mich abzuholen  (sie hatte unser Auto). Und dann machte ich mich auf den Weg an der Bahn entlang. Das Dumme daran war nur, das der ganze Weg voller Bäume stand. Und der Wind hat schon ordentlich Äste auf runter geholt.

Am Anfang ging das schnelle Gehen noch. Ich könnte sogar ein bisschen rennen. Doch irgendwann war ich nur noch am humpeln und ich verfiel wieder ins schnelle gehen. Ich bekam einen Anruf, das sie mich abholen konnte.

Jetzt hatte ich jedoch die nächste Herausforderung. Hier konnte man weder gescheit anhalten, geschweige denn wenden (sie wäre mir entgegen gekommen). In 2 Stationen gab es ein Hotel bei dem man sich am Parkplatz hätte treffen können.

Also abgemacht. Ich lief los, an einem Haus vorbei, vor dem ein heruntergefallener Dachziegel lag…………Na toll. Also bin ich ganz dicht an den Häusern entlan gegangen (wenn der Wind so stark war Dachziegel wegzupusten, wieder sie nicht gerade am Haus herunter fallen lassen, so die Theorie).

Und das letzte Stück, wie konnte es anders sein, stand voller Bäume un der Weg lag voller Äste. Und ich humpelte schon.

Himmel, war ich froh, als ich im Auto saß. Ich empfehle euch das nicht nachzumachen. Unser Kind musste jedoch abgeholt werden. Beim nächsten Sturm werde ich einen anderen Weg finden müssen. Bei diesem Mal war ich jedoch schon auf dem Weg.

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